Frau Veronika Geyer aus Ulm ist nunmehr seit über zehn Jahren als Entwicklungshelferin in Kambodscha tätig. Was sie mit ihren Mitarbeitern auf die Beine gestellt hat, ist einfach umwerfend. In Kambodscha wurden durch US-amerikanische Bombardements während des Vietnamkrieges und anschließend durch die Schreckensherrschaft der Roten Khmer ein Viertel der Bevölkerung getötet. Die Roten Khmer, die vier Jahre herrschten, hatten insbesondere Intellektuelle hingerichtet. Der Wiederaufbau nach der Befreiung durch die vietnamesische Armee war auch deshalb sehr schwierig. In Kambodscha ist Korruption auch heute alltäglich (Platz 158 von 180 gelisteten Ländern beim Korruptionsindex) und auch demokratische Strukturen sind nur schwerlich zu finden (Platz 123 von 167 gelisteten Ländern beim Demokratieindex).
Herr Sang Vanndy berichtete von seiner eigenen Geschichte: er wurde durch einen Unfall stark sehbehindert. Da es damals kaum Ärzte gab, wurde er nicht behandelt und heutzutage leidet er an völliger Blindheit. Durch die Förderung einer japanischen Organisation konnte er ein Studium absolvieren und nun ist er in der Lage, eine Sehbehindertenschule kompetent zu leiten. Er wird dabei von Keuk Sengthai unterstützt.
In dem ostasiatischen Land gibt es noch viele Vorurteile gegenüber behinderten Menschen. In den letzten Jahren hat sich bei der medizinischen Versorgung einiges verbessert, die Vorurteile sind aber immer noch ausgeprägt. Dies hat auch religiöse Gründe: Behinderten Menschen wird in dem buddhistischen Land nicht selten unterstellt, dass sie aus vorherigen Leben schlechtes Karma erworben hätten und deshalb nun leiden müssen. Dies hat für den Stand dieser Menschen in ihrer Familie und in der Gesellschaft erhebliche negative Auswirkungen.
Hier setzt DYP (Discover Your Possibilities) an: Die Einrichtung identifiziert betroffene sehbehinderte und blinde Menschen, holt sie wenn sie das möchten aus ihrem oft tristen Dasein und ermöglicht ihnen eine qualifizierte Schul- und Ausbildung. So sind sie eher in der Lage, ihr Leben selbstbestimmt zu führen. Wer mehr wissen möchte:
DYP Kambodscha
Namibia hat eine Einwohnerdichte von 3,6 Einwohnern pro Quadratkilometer (zum Vergleich: Deutschland 232,9). Das Dorf Namuntuntu mit etwas mehr als 2000 Einwohnern liegt im Norden Namibias an der Grenze zu Angola. Die Mädchen, die dort wohnen, kommen aus weit entfernten, dünn besiedelten, meist eher armen Gegenden von Namibia. Ordensschwestern der Benediktinerinnen haben es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Mädchen während Unterrichtszeiten eine Unterkunft, Essen sowie eine Betreuung zur Verfügung zu stellen. Ziel ist, dass die Mädchen zur Schule gehen und somit die Chancen auf ein wirtschaftlich gutes Leben verbessern können. Dafür müssen die Eltern umgerechnet nur 5 Euro pro Monat bezahlen. Da dies nicht kostendeckend ist, unterstützen wir die Schwestern schon seit langem u.a. mit Kleider- und Schulranzenspenden.
Bevor die Kinder sich auf die Ferienreise zu ihren Familien machen durften, haben sie am vorletzten Schultag u.a. Schulranzen und Socken aus dem aus Laupheim versandten Container erhalten. „Die Kinder haben sich riesig gefreut. Es ist so schön, diese Freude zu sehen und sie mit ihnen zu teilen. Ich sehe hier auch, welch nützliche und gute Arbeit ich in der Sammelzentrale in Laupheim geleistet habe: ich habe geholfen, die Textilien zu sortieren, den Container zu beladen und jetzt helfe ich, den Container wieder auszuladen und den Inhalt sinnvoll zu verteilen“. So Lara Brunkel, die nach einem halbjährigen FSJ bei uns die Ordensschwestern in Namibia unterstützt.
Liebe Lara, vielen Dank für Deine Arbeit!!
Eine auch für unsere Verhältnisse ungewöhnliche Sendung wird abgewickelt: Neben Kleidern und anderen Hilfsmitteln haben wir am 14.8. ein Elektroauto auf den Weg nach Burundi gebracht. Es wird dort als Rotkreuzfahrzeug mit Medikamenten und medizinischem Personal unterwegs sein.